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30 August 2005
  Some poetry after Sylvia Plaths "Getting there" in German

Hinkommen

frei nach Sylvia Plaths "Getting There"

Wie weit ist es ?
Wie weit ist es schon ?
Von Gorillagröße,
sind die Räder, die angreifen--
ein Schrecken nie gedacht.
Von Krupp und schwarzen Muskeln,
und stampfender Sound.
Das Nichts jetzt auch zunichte. Kanonen.
Ist es dieses Russland, durch das man mich bringt,
etwas davon, oder früher, ein anderes?
Ich schleppe mich leise durch die Abteile,
höchste Zeit für echtes Schmiergeld!
Aber, was brauchen wohl diese Räder
verschweißt an die Achse?
Unerschüttert wie Götter,
ein silberner Schmiss ihr Willen -
Unausrottbar ihr stolzes Sein.
Nur Götter kennen das Schicksal,
ich - einfache Zahl in diesem Schlüssel-
flüchte zu einem Namen, zwei Augen,
wird es dort Halt geben, oder Feuer ?
Hier im Dreck,
eine Haltestelle und Krankenschwester
kühlt mit trübem Wasser, Schleier-
bedeckt wie die Muhme,
behandelt die Kranken.
Das Blut der Kämpfer sprudelt
Arme und Beine erfroren
im Zelt der tiefen Schreie -
ein Hospital der Körper.
Männer, nur Reste unserer Männer,
am Leben erhalten von mechanischen Kolben,
pumpendes Blut in noch lebende Zellen
Minuten
und es zerbrechen Pfeile.

Wie weit soll es gehen ?
Mit Schmutz an den Füßen ?
Rutschig, eingedickt und rot,
weg von Adam ?
Von Erde und Gleichgültigkeit bin ich,
doch kann ich nicht Nichts sein, im stampfenden Zug,
dampfe und atme, mit weißen Zähnen,
Bereit zum Angriff, wie ein Sturm,
gibts eine Minute der Stille, kurz bevor.
Und eine Sekunde.
Wie ist sie ?
Ganz dicht ?
Wie der Körper dieser Frau, in den ich zurück muß ?
Wie Hülle und vergebliche Maske.
Betrauert von Götzen und Kindermustern.
Und jetzt: Explosionen
von Donnern und Kanonen.
Und Feuer zwischen Dir und mir.
Da bleibt kein Platz.
Verdreht in Atemluft.
Unberührt, fast nicht berührt.
Schiebt sich der Zug, fauchend
- ein Tier
verrückt nach seiner Höhle.
Blutspritzer und die Flammen verstieben.
Da bleibt ein Gesicht,
ich vergrabe die Toten, die Puppen,
ich zähle und rechne die Leiber,
schmelzende Seelen tauen,
sind Rauch meiner Spuren.
Diese Last drückt und wägt mich,
wie ich steige von dieser Hülle,
alten Bindungen, Verfehlungen, Fratzen.
Steige zu Dir, aus dem schwarzen Wagen der Lethe,
wie ein Mädchen.

Hans Heiner Buhr, 15.01.2005

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